|
||||
»Aus dem Volkskörper entfernt«? |
||||
![]() |
||||
Homosexuelle Männer im Nationalsozialismus Frankfurt/New York
2018: Campus. |
||||
Über Jahrzehnte tabuisiert, rückt die nationalsozialistische Homosexuellenverfolgung erst in jüngster Zeit ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit. Woran es bislang mangelte, waren überregionale Untersuchungen, die einen Überblick über Alltag und Verfolgung Homosexueller im »Dritten Reich« geben. Alexander Zinn legt nun eine Studie vor, die eine neue und umfassende Sicht auf dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte ermöglicht. Im Fokus seiner Untersuchung steht nicht nur das Verfolgungsprogramm der Machthaber, das sich immer weiter radikalisierte, sondern auch die Rolle von Polizei, Justiz und Bevölkerung sowie nicht zuletzt die der Betroffenen selbst. Mit überraschenden Ergebnissen: So klafften Anspruch und Wirklichkeit der Verfolgungspolitik oft eklatant auseinander. Denn nicht immer erwiesen sich die regulären Polizei- und Justizbehörden als die willigen Vollstrecker, als die man sie heute meist sieht. Und auch die Bevölkerung arbeitete dem Verfolgungsapparat in weit geringerem Maße zu, als bislang oft unterstellt. Neben jenen, die in
die Verfolgungsmaschinerie des NS-Staates gerieten, gelang es vielen Homosexuellen,
in gesellschaftlichen Nischen zu überwintern und ein Leben zu führen,
das keineswegs nur von Terror, Angst und Selbstverleugnung geprägt
war, sondern häufig auch von Selbstbehauptungswillen und von erstaunlicher
Lebensfreude zeugte. »Geradezu ein Modellfall gelungener erzählender, aus der Empirie heraus entwickelter Analyse.« Prof. Dieter Gosewinkel,
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung »Ein Buch, das zur Grundlage für die Geschichtsbetrachtung in den kommenden Jahren werden wird.« Prof. Rüdiger Lautmann, Universität Bremen
PD Dr. Benno Gammerl, Goldsmiths, University of London
Pressestimmen: 22.04.2018, Die Welt »[Zinns] bemerkenswerte Studie Aus dem Volkskörper entfernt? beleuchtet nicht nur Einzelaspekte der Homosexuellenverfolgung, und das man glaubt es kaum zum ersten Mal ausführlich seit der Arbeit von Burkhard Jellonnek 1990. Zudem handelt es sich erstmals um einen überregionalen Ansatz, der sich von der Opferperspektive löst.« Florentine Kutscher
»Die vielen Fakten und Zahlen [bekommen] noch einmal einen Namen und eine individuelle Geschichte, sowohl für jene, die nicht überlebten, aber auch die anderen, für die die strafrechtliche Verfolgung unter unverändertem Nazi-Paragraphen nach 1945 weiterging.« Elmar Kraushaar
Interview mit dem Autor im Wissenschaftsmagazin »Die Profis« Oktober 2018, Literatur Konkret, Nr. 43 »Es ist Zeit
für einen Paradigmenwechsel. Das ist die Quintessenz von Alexander
Zinns Dissertation über homosexuelle Männer im Nationalsozialismus.
Man sollte den Gegenstand nicht mehr nur aus der Opferperspektive betrachten.
[...] Zinns differenzierte Darstellung ist ein Grundlagenwerk, mit den
von ihm benannten Forschungslücken ermuntert er zur Weiterarbeit.«
Sabine Lueken
Weitere Infos beim Campus-Verlag
|
||||
© Dr. Alexander Zinn -------------------------Kontakt -----------------------Impressum -----------------------Datenschutz |