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ğDie
besonders prekäre Lage der Männer mit dem rosa Winkel in den
nationalsozialistischen Konzentrationslagern erklärt sich nicht nur
aus der Homophobie, die ihnen seitens der SS entgegenschlug. Auch ihre
Mithäftlinge machten ihnen das Leben oft genug zur Hölle.Verschärft
wurde die Situation durch die geringe Zahl der Rosa-Winkel-Häftlinge.
Sie ließ Selbstorganisation und -schutz nach dem Vorbild anderer
Häftlingsgruppen von vorneherein aussichtslos erscheinen. All
dies schmälerte die Überlebenschancen der Männer mit dem
rosa Winkel ganz erheblich. Ohne den kollektiven Schutz der eigenen Häftlingsgruppe
war ein Überleben im Konzentrationslager auf die Dauer so gut wie
unmöglich. Rüdiger Lautmann hat für die homosexuellen Häftlinge
eine Todesrate von 60 Prozent errechnet, bei der Vergleichsgruppe der
politischen Häftlinge lag sie bei 42 Prozent, bei den so genannten
Bibelforschern bei 35 Prozent.«
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