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226-259 in: LSVD Berlin-Brandenburg e.V. (Hrsg.), Muslime
unter dem Regenbogen - Homosexualität, Migration und Islam.
Berlin 2004: Querverlag, 270 S., 14,95 €.
Die multikulturelle
Gesellschaft ist in Deutschland längst Realität. Doch was ist
aus der multikulturellen Vision eines friedlichen Miteinanders geworden?
Im Verhältnis zu Homosexualität zeigt sich eine paradoxe Form
der Ungleichzeitigkeit: Einerseits suggerieren die mediale Diskussion
und die öffentliche Meinung ein Klima der Liberalisierung und Enttabuisierung
- andererseits häufen sich Beleidigungen, Pöbeleien und Gewalt
dort, wo Homosexualität verstärkt gelebt wird. Dabei zeigt sich,
dass insb. Einwanderer aus islamischen Ländern erhebliche Toleranzprobleme
gegenüber Homosexuellen haben.
Zinn analysiert in seinem Beitrag die Erscheingsformen und die Ursachen
homosexuellenfeindlicher Einstellungen unter türkisch- und arabischstämmigen
Jugendlichen und zeigt mögliche Interventionsstrategien auf.
»Alexander Zinn, Sprecher
des LSVD in Berlin, schreibt über das Verhältnis türkisch-
und arabischstämmiger Jugendlicher zu Homosexuellen - und missachtet
dankenswerterweise den Komment wattierter Vorsicht gegenüber Eingewanderten...
Zinn hält nichts vom Appeasement, vom Verständnis für möglicherweise
unterschichttypische Ausdrucksformen männlich-heterosexueller Initiation.
Vielmehr setzt er den Akzent auf das bürgerrechtliche Gebot, gegen
Homophobie zu protestieren - gleich, gegen wen es sich richtet.«Jan
Feddersen in der taz vom 19. Juni 2004
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